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Gemeindeschwester 2.0: vielfältige Aufgaben in der Betreuung und Vorsorge

Berkatal, den 24. 08. 2020

Pressemitteilung

Eschwege, den 24. August 2020

 

Gemeindeschwester 2.0: vielfältige Aufgaben in der Betreuung und Vorsorge

 

Im Werra-Meißner-Kreis erfolgt der flächendeckende Einsatz von Gemeindeschwestern 2.0 als mobile Case Managerinnen, die insbesondere die ältere Bevölkerung der Region in ihrer Häuslichkeit aufsuchen. Unterstützt wird der Landkreis dabei durch das Ärztebündnis Werra-Meißner e.V. und dessen Mitglieder sowie dem Netzwerk Gesunder Werra-Meißner-Kreis GmbH.  
 

Die Gemeindeschwestern 2.0 im Werra-Meißner-Kreis agiert im Sinne eines „sozialen Kümmerers“ die soziale Teilhabe und die Mobilität der Klienten sichern bzw. wiederherstellen und gesundheitlichen Risiken vorbeugen. Dabei sollen insbesondere psycho-soziale oder gesundheitliche Problemlagen frühzeitig erkannt und gegengesteuert werden. Die Gemeindeschwester 2.0 füllt damit eine Versorgungslücke bei der Versorgung von Klienten, die noch keine medizinische Versorgung beispielsweise durch einen Pflegedienst benötigen, aber durch die fehlende altersgerechte Infrastruktur unterversorgt sind.

 

Die Hausbesuche einer Gemeindeschwester 2.0 erfolgen in der Regel anlassbezogen. Anlässe können unter anderem physische oder psychische Erkrankungen, alters- bzw. behinderungsbedingte Funktionseinschränkungen wie abnehmende Mobilität oder beginnende demenzielle Veränderungen, psycho-soziale Krisen wie Todesfälle oder soziale Auffälligkeiten wie Verwahrlosung sein.

 

Im Rahmen der Erstbesuche ermittelt die Gemeindeschwester 2.0 mithilfe eines Gesprächsleitfadens und/oder weiterer Screening-Instrumente, die Alltagskompetenzen sowie den somatischen und emotionalen Zustand der betreuten Bürger. Ferner werden die Menschen zu ihrer sozialen, häuslichen und finanziellen Lage sowie zur Inanspruchnahme von Hilfs- und Unterstützungsleistungen, z. B. medizinische Fußpflege, Essensservice, ambulanter Pflegedienst, befragt. Der Vorteil des Einsatzes standardisierter Tests ist im einheitlichen Vorgehen und in der Reproduzierbarkeit, im Sinne von Verlaufskontrollen, zu sehen. Aus den Ergebnissen der Tests werden entsprechende Maßnahmen geplant und priorisiert.

 

Während der fortlaufenden Hausbesuche sollen der Erfolg der Maßnahmen und die Einschätzung der aktuellen Lage, im Sinne eines Monitorings, überprüft beziehungsweise neu eingeschätzt werden.

 

Bei der Planung der Unterstützungsleistungen legt die Gemeindeschwester 2.0 die individuellen Ressourcen des Klienten und die sozialräumlichen Ressourcen der Region zugrunde. Dem Bürger soll eine Hilfe zur Selbsthilfe an die Hand gegeben werden. Es erfolgt eine aktivierende Begleitung, bei der der Betroffene selbstbestimmt mitwirkt. Sofern die persönlichen Ressourcen nicht ausreichen, kann eine Betreuungsanregung in Betracht kommen.

 

An der gesundheitlichen psycho-sozialen Versorgung, insbesondere älterer Menschen, sind viele Berufsgruppen des Sozial- und Gesundheitswesens beteiligt. Die Gemeindeschwester 2.0 managt als Case Managerin Schnittstellen- und Abstimmungsproblematiken bei den beteiligten Akteuren und Institutionen sowie Versorgungsdiskontinuitäten vermeiden und für eine sektorübergreifende Koordination der erforderlichen Maßnahmen sorgen.

 

Die Aufgaben einer Gemeindeschwester 2.0 umfassen danach folgende Tätigkeiten:

 

  • Unterstützung durch ein Beratungsangebot von Menschen, die Hilfe brauchen, aber selbst keinen Weg finden, diese Hilfe zu organisieren.
  • Die Gemeindeschwester 2.0 ist mobile Case Managerinnen, die insbesondere die ältere Bevölkerung der Region in ihrer Häuslichkeit aufsuchen.
  • Sie gewährleistet die soziale Teilhabe und die Mobilität der Klienten und beugt gesundheitlichen Risiken vor.
  • Sie erkennt frühzeitig psycho-soziale oder gesundheitliche Problemlagen und steuert gegen.
  • Sie ermittelt Alltagskompetenzen sowie den somatischen und emotionalen Zustand der betreuten Bürger und plant notwendige Maßnahmen.
  • Sie erkennt und behebt Schnittstellen- und Abstimmungsproblematiken bei den beteiligten Akteuren und Institutionen sowie Versorgungsdiskontinuitäten.
  • Sie plant Versorgungs- und Unterstützungsleistungen gemeinsam mit dem Klienten und den an der Versorgung beteiligten Akteuren, u.a. Hausärzten und Angehörigen aber auch soziale Einrichtungen.
  • Sie übernimmt die Aktivierung bzw. Einsteuerung des Klienten in die vorhandenen regionalen Hilfs- und Unterstützungssysteme, u.a. Medizinischer Sektor, ggfs. Pflege oder Soziales.
  • Sie führt ein Monitoring und Nachhalten der geleisteten Versorgungs- und Unterstützungsleistungen durch.
  • Sie übernimmt die Wahrnehmung der Interessen des Klienten gegenüber Dritten, z. B. bei Arztbesuchen.

 

Weitere Fragen zur Gemeindeschwester 2.0 werden gerne beantwortet von der „Gesunder Werra-Meißner-Kreis“ GmbH, Friedrich-Wilhelm-Straße 33, 37269 Eschwege, Telefon: 05651 952192-0

 

 

Bild zur Meldung: Gemeindeschwester 2.0: vielfältige Aufgaben in der Betreuung und Vorsorge