Willkommen im Werra-Meißner-Kreis

Berkatal, den 11. 02. 2019

Pressemitteilung

Eschwege, den 11. Februar 2019

 

 

Willkommen im Werra-Meißner-Kreis

 

Guideline for refugees – praktische Hilfe und Orientierung für Geflüchtete

 

Unser Land ist bekannt für seine Bürokratie. In vielen Zusammenhängen bekommen wir schriftliche Unterlagen, und nicht Allen fällt es leicht, Ordnung in das drohende Chaos zu bringen. Umso schwieriger ist das für Menschen, die aus Ländern zu uns reisen, in denen sie ganz andere, weniger formale Strukturen gewöhnt sind. Insbesondere geflüchtete Menschen erhalten und benötigen im Laufe ihres Integrationsprozesses eine Vielzahl von Dokumenten.

„Guideline for refugees“ ist der Titel eines Projekts, das der Stab Migration des Werra-Meißner-Kreises in diesem Zusammenhang verwirklicht hat. Orientiert haben sich die Macher an ähnlichen Projekten aus Sachsen sowie der Stadt Freiburg. „Der Ordner leistet einen wichtigen Beitrag zur Willkommens- und Anerkennungskultur bei uns im Werra-Meißner-Kreis“, so Julia Kapinus, seit 2015 WIR-Koordinatorin im Werra-Meißner-Kreis, die - wie Ihre 32 Kolleginnen und Kollegen hessenweit - diese Schlagworte mit Leben erfüllt.

Der Ordner ist in 1000-facher Auflage erstellt worden und wird zunächst an alle neu ankommenden geflüchteten Menschen im Werra-Meißner-Kreis verteilt. Er ist durch Registerkarten unterteilt und enthält einen Locher, der das sofortige Abheften von Dokumenten ermöglicht, sowie Klarsichtfolien zur Aufbewahrung besonders sensibler Unterlagen. Neben dem systematischen Abheften der Unterlagen nach Kategorien wie beispielsweise Wohnen, Gesundheit, Sprache, Beratung und Unterstützung und Arbeit gibt es eine Basisinformation zu jedem Thema sowie Querverweise auf zahlreiche weiterführende Informationen rund um die verschiedenen Themengebiete. Die Verweise beziehen sich auf die Internetseite der Kreisverwaltung zum Thema Integration, das Integrationsnetz - www.integrationsnetz-wmk.de. Hier sind neben allgemeineren Informationen auch Ansprechpartner und Institutionen vor Ort zu finden.

„Wir freuen uns, dass wir mit unserem Projekt den Menschen gezielt Informationen und praktische Hilfestellungen an die Hand geben können. Es ist ein weiterer wichtiger Beitrag zur Integrationsarbeit und Willkommenskultur bei uns im Kreis“, so Landrat Stefan Reuß. „Wir alle sind bemüht und interessiert daran, unsere Strukturen möglichst zu vereinfachen und transparent zu gestalten. Nachvollziehbarkeit von Wegen und Entscheidungen sowie Kooperation sind dabei entscheidende Elemente.“

Der Ordner soll allen Beteiligten Hilfestellung leisten - auch Ehrenamtliche sollen durch einen „Laufzettel“, auf dem Institutionen kurz Datum und Inhalt der bei Ihnen wahrgenommenen Termine skizzieren können, einen besseren Überblick haben, wann mit wem worüber gesprochen wurde – um ihre Hilfe noch gezielter und effektiver einsetzen zu können. Das Ganze geschieht natürlich nur mit dem Einverständnis der betreffenden Person. Neben der Zustimmung zu Datenschutzerklärungen entscheidet jede und jeder selbst, welche Unterlagen sie bzw. er abheften möchte und wem der Ordner wann gezeigt wird.

Es wird empfohlen, den Ordner zu Amtsterminen und Beratungsgesprächen mit zu nehmen. Auch für die verwaltenden und beratenden Institutionen kann der Ordner eine große Hilfe sein, denn er ermöglicht neben dem schnellen Auffinden benötigter Dokumente auch einen besseren Einblick in die bereits vorgenommenen Bemühungen anderer Kooperationspartner.

„Dies kann nur gelingen, wenn die Beteiligten sich mit dem Konzept auseinandersetzen und es ernst nehmen“, bemerkt Uwe Kümmel, Leiter des Stabs Migration. „Wir sind guter Dinge, dass sich das schnell einspielen wird und empfinden den Ordner als wertvollen Beitrag zu unserer Integrationsarbeit.“

Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln der Hessischen Staatskanzlei aus dem Förderprogramm „Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe“ sowie mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds über das im Stab Migration angesiedelte Projekt IdEE. Projektverantwortliche sind der Leiter des Stabs Uwe Kümmel und die WIR-Koordinatorin Julia Kapinus (Kontakt: 05651 302 30308, julia.kapinus@werra-meissner-kreis.de).

 

 

 

 

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