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Landrat Stefan Reuß: Corona-Pandemie war beherrschendes Thema im Jahr 2021 – Hoffnung auf Normalisierung in 2022

Berkatal, den 17. 12. 2021

Pressemitteilung

Eschwege, den 17. Dezember 2021

 

 

Jahreswechsel 2021/2022

 

Landrat Stefan Reuß: Corona-Pandemie war beherrschendes Thema im Jahr 2021 – Hoffnung auf Normalisierung in 2022

 

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

 

in wenigen Tagen begehen wir ein Weihnachtsfest, das erneut von der Corona-Pandemie überschattet ist und auch den Jahreswechsel werden wir wieder nicht so unbeschwert wie üblich begehen können. Diese Situation ist für uns alle nach wie vor belastend. Umso mehr möchte ich aber allen Bürgerinnen und Bürgern ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das Jahr 2022 wünschen.

 

Auch wenn wir die Feiertage erneut nicht wie gewohnt verbringen können, so sollten wir an den kommenden Weihnachtstagen nicht vergessen, dass die Lage durch die Möglichkeit der Impfung schon deutlich besser ist als zur Situation beim letzten Weihnachtsfest.

 

Wir haben ein gutes Mittel gegen die Ausbreitung der Pandemie in der Hand. Nun geht es darum, das Corona-Virus durch eine hohe Impf- und Boosterquote endgültig zurückzudrängen. Gleichzeitig gilt es aber auch erneut an den Festtagen vorsichtig und umsichtig zu handeln. Das verlangt uns allen, insbesondere für das Silvesterfest, wieder schmerzliche Einschränkungen ab. Gleichzeitig gibt uns aber die Hoffnung Kraft, im kommenden Jahr wieder zur Normalität zurückkehren zu können.

 

Eine hohe Impfquote wird hierzu ganz entscheidend sein. Deshalb auch hier meine herzliche Bitte: Halten Sie sich über die Feiertage an die Regeln und lassen Sie sich impfen bzw. boostern. Dies schützt nicht nur Sie selbst, sondern auch jene, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Diese Verantwortung sollte man bei der persönlichen Entscheidung immer mit bedenken.

 

Mein ganz besonderer Dank gilt zu dieser Jahreswende erneut all jenen, die seit Monaten haupt- und ehrenamtlich daran arbeiten, dass wir alle gut durch die Pandemie kommen. Besonders im Gesundheitswesen wurde auch in diesem Jahr trotz der hohen Arbeitsbelastung erneut Großartiges geleistet. Der Aufbau und der Betrieb unseres Impfzentrums in Eschwege und der erst vor wenigen Tagen neu eingerichteten Impfstellen in Eschwege, Witzenhausen Hessisch Lichtenau und Sontra zeigen die hohe Leistungsbereitschaft aller Beteiligter zur Überwindung der Pandemie.

 

Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kliniken, beim Deutschen Roten Kreuz, beim Technischen Hilfswerk, in den Senioren- und Pflegeheimen und beim Gesundheitsamt. Aber auch die vielen anderen Unterstützer und Dienstleister sollen nicht unerwähnt bleiben. Sie alle haben Hervorragendes geleistet und tun dies auch über die kommenden Feiertage.

 

Die Hoffnung, dass sich die Corona-Lage 2022 deutlich entspannen könnte, ist gerade für die Helferinnen und Helfer auf allen Ebenen wichtig. Wir müssen nicht nur das Virus besiegen, sondern auch diese seit fast 2 Jahren hochbelasteten Menschen entlasten, in dem wir alles tun, um die Pandemie im Jahr 2022 zu stoppen. Hier trägt jeder und jede Einzelne in unserer Gesellschaft Verantwortung!

 

Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie belasten uns ohne Frage alle und es ist gut und richtig, dass die Maßnahmen auch immer wieder hinterfragt werden. Das ist das Zeichen einer lebendigen Demokratie.

 

Abweichende Meinungen müssen auch öffentlich geäußert werden können. Dass es allerdings Menschen gibt, die mit mehr oder weniger offener rechtsradikaler Gesinnung Unsicherheiten über die Impfung für ihre Mittel zu missbrauchen versuchen, ist widerwärtig und eine Schande.

 

Proteste dieser Art, bei denen auch noch gegen Corona-Schutzauflagen verstoßen wird, sind nicht tolerierbar und verhöhnen das große Bemühen der vielen engagierten Menschen, die sich seit Monaten gegen die Krankheit stemmen und auch zu dieser Stunde um das Leben von Menschen auf den Intensivstationen kämpfen.

 

Ermutigend ist, dass die übergroße Mehrheit der Menschen in unserem Land mit solchen Machenschaften nichts zu tun haben will!

 

Wenn man abseits von Corona einen Rückblick auf das Jahr 2021 wirft, gibt es aber durchaus auch Positives zu erwähnen. So hat sich die Lage am Arbeitsmarkt – trotz Corona – weiterhin positiv entwickelt, was zeigt, dass wir die Chance haben, die Krise ohne große soziale Verwerfungen zu überstehen.

 

Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden uns, da besteht kein Zweifel, noch viele Jahre begleiten und auch spürbar sein. Gut ist, dass sich die Finanzen des Kreises vor der Krise gut entwickelt hatten und wir deshalb nicht sofort in eine Schieflage geraten sind. Doch klar ist auch, die öffentlichen Haushalte in Bund, Land und bei den Kommunen müssen schnell wieder in Ordnung gebracht und die notwendigen Verschuldungen baldmöglichst zurückgefahren werden. Dabei gilt es, dies mit Augenmaß und zukunftsorientiert anzugehen. Für uns gilt deshalb nach wie vor eine strikte Haushaltsdisziplin.

 

Und wenn die Corona-Krise auch vieles ausgebremst oder verlangsamt hat, wir investieren weiterhin in die Bildung. Schulsanierung und Digitalisierung sind hier wichtige Stichworte. Dass Investitionen in Bildung eine große Priorität haben, sieht man daran, dass die Schulgebäude die größte Position im Finanzhaushalt unseres Fachdienstes Gebäudemanagement darstellen. Im Rahmen des DigitalPakt Schule wurden Notebooks und Tablets für bedürftige Schülerinnen und Schüler beschafft und auch die Präsentationstechnik in den Unterrichtsräumen wurde erneuert.

Auch der Breitbandausbau an den Schulen geht weiter voran. Besonders wichtig ist, diese Investitionen werden auch in den kommenden Jahren weitergehen.

 

Das wir inzwischen sowohl den ersten Spatenstich, wie auch das Richtfest, für das neue Verwaltungszentrum des Kreises am Schlossplatz in Eschwege feiern konnten, ist ein wichtiges Zeichen, welches ebenso zeigt, wir investieren weiterhin in die Zukunft unseres Kreises. Im kommenden Jahr steht dann der Umzug der Verwaltung aus dem Schloss in das Verwaltungszentrum an, um anschließend sofort mit der dringenden Sanierung des Schlosses beginnen zu können.

 

Am Thema Digitalisierung kommt kein Lebensbereich vorbei, das hat gerade die Pandemie eindrucksvoll bewiesen. Der Werra-Meißner-Kreis hat sich hier schon vor geraumer Zeit auf den Weg gemacht. Neben dem erfolgreich verlaufenen Projekt des flächendeckenden Breitbandausbaus stellt sich auch die Verwaltung neu auf, zukünftig werden wir mehr Angebote digital und online anbieten können. Bund und Land haben endlich entsprechende Weichen gestellt, die uns hier den Schritt in die Zukunft ermöglichen.

 

So begannen beispielsweise bereits Ende des Jahres 2019 im Werra-Meißner-Kreis die Arbeiten an einer passgenauen Digitalisierungsstrategie. Hierzu wurden in den letzten Monaten zahlreiche Beteiligungsformate mit lokalen Akteuren durchgeführt, um mehr über die unterschiedlichen Ansprüche und Bedürfnisse, aber auch konkreten Ideen und Weiterentwicklungsansätze zum Thema Digitalisierung im Werra-Meißner-Kreis zu erfahren. Die Ergebnisse konnten so in einem Digitalisierungsplan für den Werra-Meißner-Kreis zusammengefasst werden.

 

Und es bleibt nicht nur bei Plänen. Wir haben bereits die Förderzusage in Form eines Bewilligungsbescheides über 1,2 Mio. Euro für das Projekt „Werra-Meißner-Lab“ erhalten. Dies zeigt, unsere Strategie ist richtig und wird zügig mit Leben erfüllt.

 

Wir setzen beim Thema Digitalisierung – genau wie beim Demografischen Wandel - auf die Einbindung möglichst vieler Menschen, um Ergebnisse zu erreichen, die alle mitnehmen. Die Stärke unseres Gemeinwesens ist ganz entscheidend davon abhängig, möglichst alle Menschen zu erreichen und in die notwendigen Veränderungsprozesse einzubinden. Auch der Anfang des Jahres vorgelegte Masterplan Jugend ist ein gutes Beispiel dafür.

 

Dass wir immer kreisweit denken und handeln, sieht man auch beim Thema interkommunale Zusammenarbeit bei den Feuerwehren. Hier wird unser gemeinsames Projekt zur Modernisierung des Atemschutzes mit 100.000 Euro gefördert. Hierdurch schaffen wir nicht nur kreisweit einheitliche Standards, sondern sorgen auch für mehr Sicherheit im Einsatz. Hohe Sicherheit und gute Ausstattung sind ganz entscheidend, um die Anerkennung für die gute Arbeit unserer Freiwilligen Feuerwehren auch in konkrete Maßnahmen umzusetzen. An dieser Stelle möchte ich unseren Feuerwehrfrauen und –männern auch ganz persönlich für ihren fortwährenden Einsatz für die Allgemeinheit danken!

 

Ein für die Zukunft ebenso wichtiger Schritt ist durch die Anerkennung des Werra-Meißner-Kreises - zusammen mit unseren Partnern im Regionalmanagement Nordhessen - als Wasserstoffmodellregion erreicht worden und wird uns helfen, unsere nochmals erhöhten Klimaschutzziele vor Ort erreichen zu können. Dies ist ein wichtiges Signal an die kommenden Generationen.

 

Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass wir in diesem Jahr das Jubiläum 200 Jahre Kurhessische Landkreise begehen konnten. Da große Veranstaltungen aufgrund der anhaltenden Pandemie nicht möglich waren, haben wir diesem Ereignis eine Artikelserie mit wichtigen Wegmarken der Geschichte gewidmet.

 

Auf eine zehnjährige Geschichte konnte in diesem Jahr auch unser Pflegestützpunkt zurückschauen. Auch hier haben wir die Öffentlichkeit mit einer Reihe von Veröffentlichungen über die wichtige und hilfereiche Arbeit des Pflegestützpunktes informiert.

 

Um die Betreuung pflegebedürftiger Menschen nachhaltig zu sichern, haben wir das Projekt VITA auch im letzten Jahr erfolgreich fortgeführt. VITA steht für Vielfalt, Integration und Teilhabe durch Ausbildung und richtet sich speziell an Geflüchtete, um bei ihnen das Interesse an sozialen Berufen zu wecken und ihnen den Weg in eine erfolgreiche Ausbildung zu ebnen. Wir freuen uns darüber, dass dieses wegweisende Projekt nicht nur ein erfolgreiches Integrationsprogramm geworden ist, sondern auch spürbar dabei hilft, die Personallücken in den Pflegeberufen zu schließen. Deshalb sind wir auch stolz darauf, dass dieses Arbeitsmarktprogramm bis zum Jahr 2024 mit über 1 Mio. Euro weiter gefördert wird.

 

Die Corona-Krise hat eindrucksvoll gezeigt, wie stark wir sind, wenn wir an einem Strang ziehen. So hat beispielsweise der Freiwilligentag 2021 gezeigt, dass man auch unter Corona-Auflagen vieles zusammen erreichen kann.

 

Für diese große Leistung möchte ich mich hier nochmals ganz ausdrücklich persönlich bedanken und Ihnen trotz aller Probleme, Ängste und Sorgen eine schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2022 wünschen.

 

Gleichzeitig möchte ich mich mit diesen Zeilen von Ihnen als Landrat des Werra-Meißner-Kreises verabschieden. Es war mir eine Ehre in den vergangenen 15 ½ Jahren an vorderster Stelle daran mitwirken zu können unsere Heimat zu gestalten und für eine gute Zukunft unseres Kreises arbeiten zu können. Ich bedanke mich bei allen, die mich hierbei unterstützt und mitgeholfen haben!

 

Es war immer eine große Freude zu erleben, wie viele Menschen sich für unseren Kreis engagieren und wie vertrauensvoll die Zusammenarbeit mit den vielen Akteuren auf allen gesellschaftlichen Ebenen war.

 

Ich danke allen für das mir entgegengebrachte Vertrauen und wünsche unserem Kreis für die Zukunft alles Gute. Ganz persönlich wünsche ich allen Bürgerinnen und Bürgern für das kommende Jahr viel Glück und Gesundheit.

 

Ihr

 

Stefan G. Reuß

Landrat

 

 

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