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Ärger bei der Umstellung von Telefonanschlüssen auf IP-Technik

Berkatal, den 01. 07. 2015

Pressemitteilung

 

 

Ärger bei der Umstellung von Telefonanschlüssen auf IP-Technik

Rege Beteiligung an Umfrage der Verbraucherzentralen – Teilnahme noch bis 10. Juli 2015 möglich

Kassel, 01.07.2015. Die Umstellung von Telekom-Telefonanschlüssen auf die IP-Technik scheint in vollem Gange zu sein. Dafür sprechen die Teilnehmerzahlen an der seit Anfang Juni laufenden Online-Umfrage der Verbraucherzentralen. Betroffene berichten dort, welche Erfahrungen sie mit dem Umstellungsprozess gemacht haben und wie der neue Anschluss funktioniert. Als Zwischenergebnis ist abzusehen: Es gibt mehr Probleme als man denkt. Die Umfrage der Verbraucherzentralen zur IP-Umstellung läuft noch bis zum 10. Juli.

Wie die Verbraucherschützer berichten, häufen sich derzeit Schilderungen, wonach Anrufe der Telekom für große Verunsicherung bei Verbrauchern sorgen. Ihnen wird empfohlen, im Hinblick auf die IP-Umstellung rasch einen neuen Vertrag abzuschließen. Und zwar auch dann, wenn der bestehende Vertrag noch längst nicht abgelaufen ist. Ute Bitter von der Verbraucherzentrale Hessen betont, dass jede Vertragspartei an die Laufzeit eines Vertrags gebunden ist, „somit also auch die Telekom“. Folglich kann grundsätzlich kein Kunde vorzeitig aus einem Vertrag gedrängt werden. „Wer einen laufenden Vertrag hat, sollte sich nicht durch Äußerungen des Anbieters verunsichern lassen. Niemand muss Nachteile befürchten, auch nicht, irgendwann ohne Anschluss dazustehen“, betont Bitter. Sie rät, in Ruhe die Angebote und Tarife aller Anbieter zu vergleichen, die Umstellungskosten sowie den Aufwand abzuwägen und erst dann eine Entscheidung zu treffen.

 

Hintergrund zur Online-Umfrage

Nicht nur die Telekom, auch andere Anbieter werden nach und nach auf die neue Anschlusstechnik – All-IP umstellen. Statt der bisherigen Anschlussleitung mit zwei Leitungen, eine für Telefon und eine für Internet, gibt es zukünftig nur noch eine Datenleitung. Telefonate werden dann ausschließlich über das Internet geführt. In welchen Gebieten Deutschlands die Umstellung wann erfolgt, ist nicht offiziell bekannt. Als Gründe für den Übergang zur Internettelefonie nennen die Unternehmen zum einen den Mehrwert für den Verbraucher, aber auch dass es in absehbarer Zeit für die herkömmliche Übertragungstechnik keine Ersatzteile mehr gibt.

Fakt ist: Nach den bisherigen Erfahrungen der Verbraucherzentrale Hessen haben viele Verbraucher keine Kenntnis über den Umstellungsprozess und werden nicht ausreichend informiert. Häufig erhalten die Betroffenen gar keine Antwort oder Hilfe vom Telekommunikationsanbieter, so dass sie längere Zeit ihr Telefon nicht nutzen können. Das ist insbesondere für Verbraucher misslich, die ein Hausnotrufsystem an ihrem Telefonanschluss installiert haben, denn ohne Router/Strom funktioniert Telefonie nicht. Eine Umstellung wird zudem oft im Zuge einer Tarifänderung vorgenommen. Darüber hinaus erfolgt die Umstellung meist nicht im Rahmen der noch verbleibenden Vertragslaufzeit des aktuellen Vertrages. Stattdessen muss der Verbraucher neue Verträge mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten abschließen oder aber den Anbieter wechseln. In jedem Fall muss der Verbraucher aktiv werden und sich um den Umstellungs- bzw. Wechselprozess kümmern, ob er das möchte oder nicht.

Mit der Umfrage wollen die Verbraucherzentralen genauerer Erkenntnisse über die Probleme aus dem Umstellungsprozess gewinnen.

 

Ergänzende Informationen für Verbraucher:

  • Persönliche Beratung zu Verbraucherrecht in der Beratungsstelle Kassel, Rainer-Dierichs-Platz 1 (Kulturbahnhof/Südflügel) der Verbraucherzentrale Hessen. Eine Terminvereinbarung über Tel. 0561 / 7722934 ist empfehlenswert.
  • Telefonische Beratung der Verbraucherzentrale Hessen zu Verbraucherrecht unter 0900 1 972010. 1,75 € pro Minute aus dem deutschen Festnetz; Mobilfunkpreise können abweichen.
 

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