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Restkreditversicherungen: Teuer und nicht verbrauchergerecht

Berkatal, den 24. 04. 2015

Pressemitteilung

 

Restkreditversicherungen: Teuer und nicht verbrauchergerecht

Verbraucherzentralen Hessen und Sachsen präsentieren Untersuchungsergebnisse

Kassel, 24.4.2015. Fehlender Wettbewerb, veränderte Produkt-gestaltung und schlechte Beratung gehen bei Kreditversicherungen zu Lasten von Verbrauchern. Zu diesem Ergebnis kommen die Verbraucherzentralen Hessen und Sachsen bei einer gemeinsamen Untersuchung zum Vertrieb von Restkreditversicherungen bei Ratenkrediten, in die sie im Rahmen von persönlichen Beratungen Einblick erhielten. Der Bericht ist auf www.verbraucher.de/restkreditversicherungen-bericht-2015  veröffentlicht.

Restkreditversicherungen sollen die Rückzahlung der Raten zum Beispiel im Fall des Todes absichern, damit diese nicht die Erben belasten. Jährlich werden ca. 300.000 neue Verträge abgeschlossen. Insgesamt existieren rund 1,5 Millionen Policen mit einer Gesamtversicherungssumme von mehr als 10 Milliarden Euro.

Banken und Sparkassen, aber auch Einzelhändler lassen bei Verbrauchern oft den Eindruck zurück, dass es ohne einen solchen Versicherungsschutz keinen Kredit gäbe. Doch Restkreditversicherungen sind in der Regel teuer und ihr Nutzen für Verbraucher oft fraglich. Ausschlusskriterien in den Bedingungen und Wartezeiten können sie auch gänzlich nutzlos werden lassen.

Die Verbraucherzentralen Hessen und Sachsen haben über ein halbes Jahr die Vertriebspraxis von Versicherungsverträgen bei Ratenkrediten untersucht und ausgewertet.

„Bereits 2007 haben die Verbraucherzentralen in einer Falldokumentation gravierende Übervorteilungen der Verbraucher aufgedeckt“, erläutert Eva Raabe, Leitende Beraterin der Verbraucherzentrale Hessen, Beratungszentrum Kassel/Nordhessen. „Wir wollten nun überprüfen, ob sich an der Vertriebspraxis der Banken und Versicherer etwas im Sinne der Verbraucher geändert hat.“

„Das Ergebnis ist ernüchternd“, so Andrea Heyer, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Sachsen. „Es fehlt aus Verbrauchersicht an Wettbewerb in diesem Marktsegment. Dies hat ungünstige Auswirkungen auf die Kreditnehmer. Diese spiegeln sich unter anderem im Preis und in der Vertragsgestaltung wieder. So fand in den letzten Jahren eine Entwicklung hin zu Gruppenversicherungsverträgen und Mindestlaufzeiten statt.“

Die beiden Finanzexpertinnen haben die Missstände und den Reformbedarf der Versicherungen im Detail analysiert und Anforderungen an ein neues, verbrauchergerechtes Versicherungsprodukt formuliert. Die Ergebnisse der Untersuchung und die daraus resultierenden Forderungen an Anbieter, Politik und Behörden wurden im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

 

 

 


Verbraucherzentrale Hessen e. V.
Beratungszentrum Kassel/Nordhessen
Rainer-Dierichs-Platz 1 (Kulturbahnhof/Südflügel)
34117 Kassel
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